Leben am Oberrhein Sehen und verstehen Die Habsburger und der Oberrhein Der Oberrhein ist die Wiege der Habsburger Dynastie, die vom Ende des 13. bis ins 20. Jahrhundert Österreichs Geschicke lenkte. Das Gebiet, das am weitesten im Westen der Habsburger Besitztümer lag, wurde auch "Vorderösterreich" genannt. Es wurde zu einem europäischen Streitobjekt, denn mit Hilfe dieses Gebiets konnte Österreich seinen Einfluss auf das Rheintal geltend machen. Arbeitsaufträge Questionne tes amis et connaissances sur ce qu'ils savent des Habsbourg. Constitue une liste de ce qui, autour de toi, rappelle le temps des Habsbourg. Trage auf dieser Karte Folgendes ein: - Gebiete: Sundgau, Breisgau, Aargau; - Orte: Ensisheim, Freiburg i. B., Basel; - Schlösser: Habsburg, Ortenburg, Breisach. Zeichne die Verkehrswege ein, die durch Vorderösterreich führen. Inwiefern kann man sagen, dass die Vorlande ein europäischer Verkehrsknoten sind? Chronologie Um 950 Erste Spuren der Habsburger im Aargau und im Sundgau. 1020 Der Habsburger Werner wird Bischof von Strassburg. 11.-12. Jh. Nach dem Namen ihres Schlosses benannt, bauen die Habsburger Grafen ihren Landbesitz aus, ausgehend von Klöstern (Sankt Blasien, Muri, Ottmarsheim), Schlössern, Lehnsherrschaften und großen Verwaltungsbezirken wie etwa die Landgrafschaft Oberelsass. 1273-1291 Graf Rudolf wird zum deutschen König gewählt und setzt somit dem Großen Interregnum ein Ende, in dem er sich als Schiedsrichter durchgesetzt hatte (Burg Ortenburg bei Sélestat). 1283 Die Habsburger erhalten Österreich, das von Rudolf I. erobert wurde; in deren Besitz bleibt es bis 1918. 1324 Durch die Heirat von Albert von Österreich und Johanna von Pfirt (Ferrette) erhalten die Habsburger den gesamten Sundgau. 14. Jh. Die Habsburger bemühen sich, eine Verbindung zwischen ihren Besitzungen an der Donau mit denen am Rhein herzustellen (1363 erwerben sie Tirol). Außerdem versuchen sie, sich Öffnungen nach Westen zu verschaffen (Thann und Belfort). 1415 Die Eidgenossen, die 1386 bei Sempach siegten, erobern den Aargau. Die Habsburgischen "Vorlande" sind somit isoliert. 1436-1806 Die Habsburger stehen an der Spitze des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation. 1525 Der Bauernkrieg wird niedergeschlagen. Vorderösterreich wird neu organisiert: Es wird einer lokalen Regierung (Regentschaft oder Regierung von Ensisheim) unterstellt, die ihre Weisungen aus Innsbruck oder Wien empfängt. 1648 Louis XIV. erhält die linksrheinischen österreichischen Besitzungen und den Brückenkopf Breisach (bis 1697). 1806 Abschaffung des Reiches. Der deutsche Teil von Vorderösterreich wird badisch. Die Macht der Habsburger "Im Jahre 1490 erbt König Maximilian die Grafschaft von Pfirt (Ferrette), den Breisgau und mehrere Lehnsherrschaften am Rhein. In der Zeit seiner Herrschaft als Kaiser, zwischen 1493 und 1519, baut er die Macht des Hauses Habsburg aus, was dem Elsass eine neue Bedeutung verleiht. Maximilians Besitzungen reichen bis hin zur ungarischen Grenze. Durch seine Heirat mit Maria von Burgund, der Tochter von Karl dem Kühnen, erhält er auch die damaligen Niederlande. Er beansprucht das gesamte burgundische Erbe für sich und es gelingt ihm, die Freigrafschaft Burgund (Franche-Comté) zurück zu erobern, die zwischen 1477 und 1493 von den Franzosen besetzt war. Avec Charles V (Charles-Quint) élu empereur en 1519, les Habsbourg exercent une hégémonie de fait sur l'Europe et sur l'Amérique, découverte en 1492. Leurs ennemis séculaires sont à l'ouest les rois français - les Valois - et à l'est les Turcs." (L'Alsace, une histoire, hg. Von B. Vogler, Editions Oberlin, 1990) Arbeitsaufträge Male die nummerierten Habsburger Gebiete farbig an. Ordne die Zahlen den aufgeführten Ländern und Staaten zu (z.B. 4 = Lombardei). Welche Stellung nehmen diese Gebiete in Europa ein? Wo liegen die Unterschiede zu heute? Vergleiche das Königreich Frankreich mit den Habsburgischen Besitztümern. Versuche mit Hilfe einer chronologischen Tafel (> Blatt 1) die Expansion der Habsburger zu erklären.