Die Weihnachtszeit Das Land der Weihnachtsmärchen Christkindel und Hans Trapp, die Haupfiguren der elsässischen Weihnachten Seit dem Mittelalter sind Sie uns bekannt, sie haben sich aber mehr und mehr zurückge­zogen als der Weihnachtsmann, rot und lächelnd, von über die Atlantik kam. Es ist noch nicht so lange her, da war das Austeilen der Geschenke Sache vom Christkin­del und seinem berüchtigten Begleiter Hans Trapp. Dieser hielt den Bengels erstmal eine Standpauke, danach erkundigte er sich über ihre guten und ihre schlechten Taten. Er ging sogar so weit, daß er die Bösen in seinem Sack stopfte! Das Christkindel war ein junges Mädchen, ganz in Weiß gekleidet. Sie verteilte Süßig­keiten und Geschenke. Dieses Paar aus Engelsfigure und Mann der Nacht, als Symbol für das Gute und das Böse, für den Winter und der Hoffnung auf den Frühling hat fast überall und nach vielen Arten existiert. Was bedeutet eigentlich das Christkindel ? Es ist eine Kreatur voller Gegensätze das den Anschein einer Fee und die Güte eines Engels besitzt. Sie soll das Jesuskind darstellen. Es wird dabei nicht berücksichtigt, daß am Weihnachtsabend, Christus doch nur ein neugeborenes Kind war. Die irreführenste Eigentümlichkeit besteht darin, daß das Jesuskind von einem jungen Mädchen mit langem Haar und weicher Stimme verkörpert wird. Ganz in weiß gekleidet, den Kopf mit einem Musselintuch bedeckt, trug das Christkindel, bis zum XIX Jahrhundert, ein Diadem mit kleinen brennenden Kerzen auf dem Haupt. Der Hans Trapp ist ein wilder Mann, ganz in schwarz gekleidet, mit Ketten und großen Stiefeln. Und vor allem er hat immer einen Stock und einen großen Sack dabei. Die Kinder, ob groß oder klein. fürchten sich vor ihm. Bevor er sich mit dem Christkindel verbündete, war Hans Trapp der Begleiter von St. Nikolaus am 6. Dezember. Ursprünglich war Hans Trapp eine historische Persönlichkeit, der in der gesamten Gegend von Wissembourg Schrecken verbreitete. Johann von Drodt wurde der legendäre Hans Trapp. In Weißenburg Vorweihnachtsabend: 24. Dezember Die Kinder sind zwischen Hoffnung und Furcht hin- und her gerissen. Das kleine Mädchen, das von einer Puppe träumt, stellt sich die Frage, ob denn der Hans Trapp vielleicht nicht doch eine kleine sogar von der Mutter ungeachtete Entgleisung bemerkt hat? Der kleine Junge hofft darauf, daß das Christkindel ihm das schöne Mecano-Spiel bringen wird, trotz seiner Lausbubenstreiche, die er im Laufe des Jahres verübt hat. Die Ergriffenheit ist auf dem Höhepunkt, sobald das Läuten eines Glöcklein ertönt. Die Tür öffnet sich und das Christkindel erscheint. Durch den Spalt der Tür kann man ein Berg Spielsachen und Leckereien sehen, die um den beleuchteten Tannenbaum ausgebreitet sind. Aber dann ist ein Kettengeräusch zu hören. Es nähert sich. Ja, da kommt Hans Trapp daher, sehr zum Schrecken der Kinder. Zitternd versuchen sie sich zu verstecken. Hans Trapp fragt mit dröhnender Stimme: Wer ist denn nicht brav gewesen? Er verteilt ein paar Klapse nachdem er einige der größeren Jungs bedroht hatte, sie in seinem Sack mitzunehmen. Aber Christkindel mischt sich ein: die Kinder versprechen ihr in Zukunft sehr artig zu sein. Hans Trapp wird verabschiedet und das Christkindel kann nun beginnen, jedem Kind sein so sehr begehrtes Spielzeug zu überreichen. Die Familie versammelt sich um den traditionsgemäß mit Äpfel, Nüßen, Lebkuchen und Kerzen geschmückten Tannenbaum, der außerdem mit einem goldenen Engel versehen wurde und genießt die "Bredle" (Weihnachtsgebäck) und den mit Orangen und Zimt schmackhaft gemachten Glühwein.