Die Weihnachtszeit Wie der Christbaum zu uns gekommen ist Der erste als Christbaum geschmückte Tannenbaum stand im Elsaß. Das wissen wir aus einem Reisetagebuch aus dem Jahr 1605. Nach der dortigen Beschreibung trugen die Bäume in den Straßburger Stuben Papierrosen, Zuckerzeug, Äpfel, Oblaten Nüsse und Zischgold. Wahrscheinlich holten sich die Menschen einen immergrünen Baum ins Haus, weil das Grün zur Winterszeit das fortdauernde Leben bedeutete, und weil man immergrünen Pflanzen eine besondere Zauberkraft zusprach. Schließlich war der Aberglauben zu dieser Zeit im Volk noch sehr verbreitet. Kerzen trugen diese Tannenbäume aber noch nicht. Das älteste Zeugnis eines kerzengeschmückten Weihnachtsbaumes ist uns in den Briefen der Liselotte von der Pfalz erhalten, die sich darin an ihre Kinderzeit in Hannover erinnert (1708). Allerdings gab es da für jede Person einen eigenen Gabentisch und auf jedem Tisch stand ein mit Kerzen geschmücktes Bäumchen. Der beschriebene Lichterbaum war jedoch kein Nadelbaum, sondern ein Buchsbaum. Der Buchsbaum war auch der Vorläufer des pfälzischen Weihnachtsbaumes. Fast in jedem Garten wuchs solch ein Buchsbaum. Zuerst war es Brauch, zur Weihnachtszeit Zweige abzuschneiden und sie ins Zimmer zu stellen. Sie sollten Unheil abwenden. Später wurde es üblich, einen Buchsbaum im Topf zu halten. Dieser konnte zur Weihnachtszeit ohne große Mühe ins Zimmer geholt werden. Der Name "Bossbaum" oder "Bosbäm" war gerade in der Gegend um Landau lange Zeit noch als Synonym für Weihnachtsbaum gebräuchlich. Ursprünglich wurde der Bossbaum an die Decke gehängt, in Annweiler sogar an den Fensterrahmen. Über das Elsaß und das damals französische Landau wurde dann der Tannenbaum in der Pfalz gebräuchlich. Geschmückt wurde er meistens mit Äpfeln, Nüssen und selbst gebackenem Zuckerbrot. So hieß der Christbaum an der Haardt und im Pfälzer Wald nördlich der Queich "Zuckerbaum", in der Rheinebene um Germersheim und Ludwigshafen "Christkindleinsbaum.