Die Weihnachtszeit Alte Weihnachtsbräuche Erst im 19. Jahrhundert bürgerte es sich ein, an Heiligabend zu bescheren. Lediglich der Nikolaus (Belzenickel) und das Christkind brachten am 6. Dezember und in den Tagen danach die Geschenke . Oft wurden auch Christkindel-Spiele aufgeführt, die einen moralischen Hintergrund hatten und somit die Erziehungsarbeit der Eltern unterstützen sollten. Geschenke gab es dann wieder am Neujahrstag, vor allem die Dienstboten, die Knechte und Mägde wurden beschenkt. Die Kinder zogen am Neujahrsmorgen zu Petter und Got (Patenonkel und Patentante) und erbaten sich Leckereien mit dem Spruch: "Proscht Neijohr! E Brezel wie e Ofeplatt, dann wern mer all minanner satt." Am 2. Weihnachtsfeiertag, dem "Stephanstag", gab es den Jahreslohn für Bedienstete. Am dritten Festtag, dem "Sankt Johanstag" wurden neue Bedienstete eingestellt. Der dritte Festtag war lange Zeit der Wandertag des Haus- und Hofgesindes, die sich eine neue Stellung suchen wollten. Der Christblock Lange bevor der Christbaum üblich wurde, war es Brauch, den Christblock zu brennen. Dabei wurde ein recht großes Stück Holz ins Feuer gelegt. Man versprach sich von der Asche des großen Klotzes, der über Weihnachten im Feuer brannte, eine besondere Wirkung. Das Haus sollte durch sie vor Feuer Diebstahl und anderem Schaden geschützt sein. Der Brauch ging durch die Entwicklung der Öfen völlig verloren. In keinen Zimmerofen oder Küchenherd hätte man einen halben Baumstamm legen können. Die zwölf Rauhnächte Zwischen Weihnachten und Dreikönigstag liegen die 12 Rauhnächte oder Rauchnächte, weil in früheren Zeiten Haus und Hof ausgeräuchert wurden., um Ungeziefer zu vernichten. Sie haben ihren Namen aber auch von den rauen, wilden Gestalten, an die vor allem unsere nichtchristlichen Vorfahren glaubten. Wenn der Wintersturm heulte, glaubten sie, dass Wotan in den Lüften einherfuhr, Frau Holle oder Frau Berchta ihm zur Seite. Auch glaubte man, dass in dieser Zeit allerlei Geister und die Seelen der Verstorbenen ihr Unwesen trieben. Es galt als gefährlich, in dieser Zeit Wäsche aufzuhängen, - die Geister könnten die Wäsche holen, aber auch das Wäsche waschen allein konnte Unglück bringen. Hatte man vor, im nächsten Jahr zu heiraten, so musste man einen Apfel schälen und aufpassen, dass die Schale nicht abriss. Die langgezogene Schale wurde sodann über die Schulter geworfen. Aus den Verschlingungen der Apfelschale versuchte man einen Anfangsbuchstaben zu erraten, den Namen dessen, der im kommenden Jahr vielleicht um die Hand anhielt.