Leben am Oberrhein In Gemeinschaft leben Brauchtumsfeste im Oberrheinraum Mit den Menschen im Wohnort oder des Kirchengemeinde feiern wir Feste und erleben den Jahreslauf. Die Wichtigsten Brauchtumsfeste im Oberrheinraum sind: Dreikönigsbuben oder Sternsinger vom 1. Januar bis Dreikönig Hansele, Hexen und andere Narrengestalten feiern urwüchsige Fastnacht Osterhase und Eier zu Ostern Göttibrief am Konfirmationstag Palmenweihe am Palmsonntag Maibaum am 1. Mai Johannisfeuer oder Sonnwendfeuer Kräuterbüscheltag an Mariä Himmelfahrt (15. August) Erntekranz und Erntekrone am Erntedankfest Laternenumzug am Martinstag Nikolausbräuche am 6. Dezember Weihnachtsmärkte in der Adventszeit Christbaum und Krippen an Weihnachten Der Ursprung vieler Bräuche liegt wohl darin, dass sich die Menschen seit alters Glück wünschen und Unheil bannen wollen. So sind Bräuche oft mit Segenswünschen verbunden. Fastnacht in der Schweiz Das Fastnachtsbrauchtum und die Narrengestalten sind überall im Oberrheinraum verbreitet und in katholischen Gebieten besonders ausgeprägt. Die alemannische Fastnacht umfasst den Zeitraum vom Dreikönigstag bis Aschermittwoch mit den Höhepunkten vom "Schmutzigen Donnerstag" bis Fastnachtsdienstag. Am Mittwochnachmittag vor dem "Schmutzigen Donnerstag" gehören die Straßen Solothurns den Kindern. Mit der "Kinderchesslete" läuten sie die Fastnacht ein. Bekleidet mit Nachthemd, Zipfelmütze und rotem Halstuch sorgen sie für Spektakel. Ihre "Instrumente" sind Kuhglocken, Hörner und Sirenen. Im evangelischen Basel beginnt die Fastnacht am Montag nach dem ersten Fastensonntag mit dem "Morgestraich" und dauert drei Tage und Nächte. Die Cliquen ziehen mit Trommeln, Pfeifen und phantasievollen Masken und Laternen durch die Stadt. Laternenmaler, Bänkelsänger und "Zeedeldichter" machen sich über Ereignisse und Persönlichkeiten lustig und kommentieren das Geschehen vom letzten Jahr. Rund 20 000 Basler und Baslerinnen machen in Cliquen, Guggen oder als Einzellarven mit. Arbeitsaufträge Was feierst du im Jahresverlauf? Zeichne einen Festkreis. In Soluthurn (CH) beginnt die Fastnacht mit der Kinderchesslete. Wie sind deine Fastnachtsbräuche? Stellt Texte und Bilder zusammen für den nächsten Schüleraustausch. Spielt die Laternenmaler und Zeedeldichter für Persönlichkeiten und Ereignisse der Klasse oder der Schule wie in der Basler Fastnacht. Feuerbräuche Viele Brauchtumsfeste fallen mit besonderen Tagen im Jahreslauf zusammen, wie die Jahreszeitwenden vom Winter zum Frühjahr oder die Sommersonnenwende. Das Feuer spielt dabei eine große Rolle, vor allem wegen der beiden unterschiedlichen Wirkungen des Feuers: Einerseits kann Feuer Wärme und Licht spenden, andererseits kann Feuer zerstören. Fastnachtsfeuer im Markgräferland Am "Funkensonntag", der auf den Aschermittwoch folgt, wird in vielen Gegenden, darunter im Markgräflerland, der Winter in Gestalt einer Strohpuppe verbrannt. Bei Einbruch der Nacht werden große und kleine Holzstöße angezündet. In diesen Feuern bringen junge Männer kleine Brettchen zum Glühen, die dann mit Stöcken über eine Holzbank ins Tal geschleudert werden. Ein lustiger Spruch oder ein Wunsch begleitet den Flug: "Schybi, Schybo. Die Schybe soll goh. Die Schybe soll fliege, d'Winter vertriebe." Winterverbrennung in der Pfalz Am Sonntag Laetare, dem 3. Sonntag vor Ostern (4. Fastensonntag) finden in vielen Gemeinden in der Pfalz Frühlingsumzüge statt, bei denen symbolisch der Winter verbrannt wird. Dabei werden Frühlings- und Sommerlieder gesungen und der Hoffnung Ausdruck gegeben, dass der harte Winter endlich vorbei sein möge. Die Johannisfeuer im Elsass Le 21 juin, jour du solstice d'été, a été de tous temps une occasion de fête. Les feux de la Saint-Jean tiennent leur nom de saint Jean-Baptiste, qui est fêté le 24 juin. Wie im übrigen Frankreich werden auch im Elsass bis zu 20 Meter hohe Türme aus sorgfältig gestapelten Balken errichtet. Auf die Spitze solcher Holzstöße wird eine Tanne aufgepflanzt. In den Weinbaugebieten zündet man Feuer aus trockenem Holz und Weinreben an. Die Leute versammeln sich und feiern den beginnenden Sommer. Feuer und Licht in der Schweiz Wie anderswo auch brennt in der Schweiz im aargauischen Hallwil in der Silvesternacht ein großes Feuer auf einer Anhöhe: Licht und Feuer kämpfen gegen den Winter und die Nächte voller Dunkelheit. Arbeitsaufträge Schreibt einer Austauschklasse und bittet die Schülerinnen und Schüler, euch die bei ihnen üblichen Feuerfeste zu schildern. Vergleicht diese Bräuche mit denen, die bei euch üblich sind. Baut mit Stöckchen oder Streichhölzern ein Modell der Johannistürme, wie sie im Elsass aufgestellt werden. Klebt die Hölzchen zusammen, um das Modell aufbewahren zu können.