Lehrerhinweise
Lernschwerpunkte
Die Lernenden sollen wissen, wie die verschiedenen Gesteine in erdgeschichtlicher Zeit entstanden sind. Sie sollen verstehen, wie es zu der Entstehung des Oberrheingrabens kam und die daraus resultierenden geologischen Besonderheiten der Landschaften des Oberrheinraumes kennen lernen.
Acht bis elf Jahre
Arbeit mit dem Dokument Relief und Gewässer. Die Lernenden sollen:
- wahrnehmen und beschreiben, wie Berge und Ebene gestaltet sind. Dazu gehören deren Ausrichtung und die entsprechende Lage des Gewässernetzes. Die Höhenunterschiede sollen ins Bewusstsein treten.
- die einzelnen Gebirgsformationen bestimmen und lokalisieren: Pfälzerwald, Nordvogesen, Südvogesen, Jura, Kaiserstuhl, Südschwarzwald, Nordschwarzwald , Rheinebene. Die Lernenden sollen die Namen auf Klebezettel schreiben und diese auf einer Kopie der Karte anbringen
- den Bezug zum Dokument Siedlungen und Infrastruktur herstellen . Wo lassen sich Menschen nieder? Zu nennen und zu benennen sind die "Schwellen" zwischen dem Oberrheinraum und den näheren und weiteren umliegenden Gebieten:
Schweizer Hochfläche, Schwäbisch-fränkisches Becken, Pariser Becken, Flusskorridor, Saône- Rhône, Nordsee.
Kruth-Wildenstein (F)
Foto Patrick Bantzhaff
Ab zwölf Jahren
- Arbeit mit der Erdschichtenkarte zwecks Darstellung der geologischen Formationsgeschichte des Oberrheingrabens und zwecks Lokalisierung der Bodenschätze.
Mit Hilfe eines Schemas soll erklärt werden
- das Wirken von Kräften im Erdinnern (tektonische Kräfte), die durch Hebung und Aufwölbung die Gebirge geformt und dabei kristalline oder vulkanische Tiefengesteine an ihren heutigen Platz gebracht haben.
- das Wirken äußerer Kräfte, die langsam die Gebirge abtragen (Erosion). Dieser Prozess führt zur Bildung von Sedimentgesteinen, die oft als parallel verlaufende Schichten in den Blick treten.
- Analyse gesammelter Gesteinsproben: Sind sie von bröckeliger oder fester Konsistenz, wasserdurchlässig oder nicht, sauer oder basisch? Einordnung und genaue Bestimmung sind zu leisten.
- Praktische Modellanordnung: Die Lernenden sollen beispielsweise im Aquarium durch die schichtenweise Anordnung von Ton, Kies und sandigem Schlick die Lagerung des Grundwassers nachbilden.
Mit diesem Modell soll die Belastungsanfälligkeit des Grundwassers durch Vesickern von sämtlichen Stoffen wie z.B. Nitraten, die durch Verwendung von Stickstoffdüngungsmitteln im Rahmen der intensiven landwirtschaftlichen Bodennutzung entstehen oder dem auf Kalibergwerken gelagerten Salz, gezeigt werden. Die Baggerseen, die das Grundwasser an die Oberfläche bringen, erhöhen die Verschmutzungsrisiken im Falle eines Unfalls oder einer absichtlichen Belastung mit wassergefährdenden Stoffen.
Anmerkungen
Aus Gründen der Vereinfachung sind lediglich die in der Region am häufigsten vorkommenden Gesteine markiert und hervorgehoben worden: Granite und Buntsandsteine in den Gebirgen, Kiese und Lössböden im Rheingraben. Höhen und Gesteinsschichtendarstellung konnten nicht maßstabgetreu erfolgen.
Arbeit an vorgegebenen Schemadarstellungen: Gebirgsbildung und Gebirgsabgrenzung sollen verstanden, Ähnlichkeiten und Unterschiede erklärt werden:
- Die Rheinebene ist ein mit Sedimentationsmaterial aufgefüllter Grabenbruch.
- Pfälzerwald, Vogesen und Schwarzwald sind durch Hebung und Verformung entstandene Gebirge. Sie unterliegen dauernder Abtragung.
- Vorberge und Vorhügellandschaft sind Zwischeneinheiten, bei denen die Hebungskräfte geringer waren oder die weniger tief abgesunken sind als der Graben selbst. Die Nord-Süd- Ausrichtung der Gebirge erklärt sich durch die entsprechenden Verwerfungslinien.
- Die Steilhänge der Ostvogesen und des Westschwarzwalds sind mit den maximal wirkenden Hebungskräften zu erklären. Die größere Gipfelhöhe im Süden resultiert aus stärkerer Aufwölbung: Die Sedimentbedeckung wurde abgetragen, so dass die kristallinen Gesteine des Grundgebirges zutage treten.
Verknüpfungsmöglichkeiten
Dieser Baustein kann in Verbindung mit den folgenden Bausteinen bearbeitet werden:
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Réalisation CRDP d'Alsace 2005
Lehrwerk für ein Europa ohne Grenzen