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Le trilinguisme, c'est super!
Foto Steinbach/Tosca
Ein Einstieg über das Foto von den Kindern an der Busstation ist sinnvoll. Dazu kann man eine Kassette abspielen, auf die von Kollegen der anderen Regionen Sätze (der Illustration oder andere) in ihrer jeweiligen Mundart gesprochen wurden; die Lernenden ordnen die Dialekte den einzelnen Regionen zu, und übersetzen Gespräche / Reklameschrift der Illustration.
Schweizerdeutsch: Hallo, geht's noch lange, bis der Bus kommt?
Schwäbisch: Nein, ich denke mal, der kommt gleich!
Französisch: Ja doch, in fünf Minuten!
Elsässisch: Tschüss allerseits, ich gehe lieber zu Fuß!
Pfälzisch: Ich gehe auch mit dir!
Türkisch: Wartet auf mich, ich begleite euch!
Die Lernenden versuchen daraufhin folgende Frage zu beantworten: Welchen Sprachen begegne ich täglich?
Die Lernenden untersuchen die Motivation der Leute, diese oder jene Sprache in bestimmten Situationen anzuwenden: Unterscheidung zwischen Mutter-, Vater-, Familien-, Verwaltungs-, Schul-, Kollegensprache usw. und Bewusstwerden über das Wählen der Sprache, welche der Situation, der Zuhörerschaft, der Mitteilung und der Absicht des Redners angepasst ist.
Anschließend kann eine Diskussion über die alltäglich begegneten Sprachen in Gang gesetzt und eine Tabelle mit zwei Farben erstellt werden:
Sprachen, die die Lernenden sprechen und/ oder schreiben und Sprachen, die sie verstehen und/ oder lesen.
Um einen Vergleich zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart herzustellen, sollen die Lernenden die Generation der Eltern und Großeltern befragen: Welche Sprache(n) wurde(n) in eurer Familie, in der Schule usw. gesprochen, als ihr in unserem Alter gewesen seid?
Eventuell können Statistiken erstellt werden zum ethnischen und soziokulturellen Bevölkerungsbild der Klasse, der Schule, des Dorfes usw.(z. B. die Sprachen, die in den Familien der Klasse am meisten gesprochen werden). Außerdem können die Lernenden Überlegungen anstellen, weshalb eine gewisse Sprache an gewissen Orten zu gewissen Zeiten verwendet wird/ wurde. Sie können Beobachtungen machen zur Verwendung von Fremdwörtern wie Pizza, Kiosk, Döner-Kebab, Merguez usw. in unserer Alltagssprache.
Dieser Baustein eignet sich sehr gut als Grundlage für einen grenzüberschreitenden Austausch.
Die Lernenden überdenken hier die Sprachsituation am Oberrhein. Sie lernen, welche Sprachen in welchen Gegenden gesprochen oder geschrieben werden. Sie werden sich bewusst, dass die Sprachgebiete nicht mit den Staatsgrenzen übereinstimmen, dass die Dialekte am Oberrhein ein verbindendes Element über den Rhein hinweg darstellen.
Gebrauch und Prestige der Mundarten variieren stark. Auch die Beziehung Mundart ‑ Standardsprache (oder zweier Landessprachen) ist in den drei angrenzenden Gebieten sehr unterschiedlich.
Tabelle herunterladen (PDF Dokument - 79 KB)
Durch das Einordnen der Videokassetten werden sich die Lernenden der Vielzahl der sprachlichen Gegebenheiten am Oberrhein bewusst. Mit diesem Baustein soll der Unterschied zwischen der elsässischen Zweisprachigkeit (die Einwohner und Einwohnerinnen sind zweisprachig) und der Vielsprachigkeit in der Schweiz (wo die Sprachen territorialisiert sind) hervorgehoben werden. Es soll gezeigt werden, dass die von-West-nach-Ost-Stratifikation den Beweis liefert, dass der Rhein in der Vergangenheit keine natürliche Sprachgrenze dargestellt hat. Allerdings ist er im Begriff, aufgrund der Erosion der Dialekte zur Sprachgrenze zu werden, was beweist, dass Sprachgrenzen nie endgültig sind und schließlich dem Wandel der politischen Grenzen folgen.
Lehrwerk für ein Europa ohne Grenzen