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René Schickele, Karikatur von Ludwig Meidner
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Salut Michel!
Damit du weißt, wer René Schickele ist, möchte ich dir kurz sein Leben schildern.
Als Sohn einer französischsprachigen Mutter und eines deutschsprachigen Vaters ist er 1883 in Obernai geboren. Bis 1901 besuchte er die Schule in Obernai, Saverne und Strasbourg.
Einige Jahre lang arbeitete er als Auslandskorrespondent, Redakteur und Herausgeber verschiedener Zeitschriften in Strasbourg, Berlin und der Schweiz. Seine Erfahrungen vor und nach dem Ersten Weltkrieg beeinflussten sein literarisches Werk. Gewaltlosigkeit und Frieden standen im Mittelpunkt seiner Gedanken.
Er war ein Vermittler zwischen Deutschland und Frankreich und ein Vorkämpfer des vereinten Europas. 1917 verlässt er das Elsass, nachdem dort eines seiner Bücher verboten wurde. 1935 flüchtet er vor den Nazis und lebte im südfranzösischen Exil, nachdem seine Werke in Deutschland ebenfalls verboten wurden.
Dazwischen lebte er elf Jahr lang in Badenweiler. Wie er selbst sagte, hat er unsere Stadt gewählt, denn "...von den Waldwegen aus sieht man in die Schweiz und das Elsass hinein. Es ist, seitdem das Elsass wiederum zu Frankreich gehört, eine Dreiländerecke... rechts und links des Rheins, im großen gegründeten Garten zwischen Vogesen und Schwarzwald, der so eins und unteilbar ist, dass die politischen Grenzen deutlich als eine Fiktion erscheinen".
Lieber Michel, ich bin sicher, dass René Schickele von einem Europa ohne Grenzen träumte. Er starb 1940 in Vence in Südfrankreich. Bei deinem nächsten Besuch in Badenweiler werden wir gemeinsam sein Grab auf dem Friedhof Lipburg besuchen, wo er ruhen wollte, "bis die Posaunen des ewigen Sommers mich wecken".
Ich umarme dich von ganzem Herzen.
Katharina
Lehrwerk für ein Europa ohne Grenzen