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Wie Perlen auf einer Schnur reihen sich Mineralbäder und Kurorte am Westrand des Schwarzwaldes auf. Wir finden sie auch am Ostrand der Vogesen bis zur Pfalz im Norden und zum Fuß der Jurakette im Süden. Sie verdanken ihre Entstehung besonderen Quellen. Einige davon sind Thermen (warme Quellen), andere Mineralquellen, die Eisen, Schwefel und verschiedene Salzarten enthalten.
Thermalquelle
Zeichnung Giulio Tosca (LMZ-RP)
Das "Bellinger Wasser" wurde zufällig entdeckt, als die Firma Wintershall AG Erdölbohrungen durchführte. Aber man fand kein Öl, sondern warmes Wasser im Oolith zwischen 578 und 640 m Tiefe. Wintershall goss das Bohrloch mit Beton zu. Aber der damalige Bürgermeister Markus Ruf verstand es gut, das öffentliche Interesse an dieser Sache zu wecken. Die Gemeinde kaufte die Bohrstelle zurück. Mehr als sechs Monate waren notwendig, um den betonierten Bohrverschluss wieder zu entfernen. Am 28. November 1956 sprudelte das Wasser erneut, ein weitaus aggressiveres Wasser als das von Badenweiler, reich an Chloriden, Natrium und Kalzium, sowie an Karbonaten. Nach den Forschungsberichten wirkt dieses Wasser besonders gut bei Rheuma, Arthrose, Kreislaufbeschwerden sowie Nervenkrankheiten. Die "Markusquelle" liefert Jahr für Jahr 1,296 Millionen Liter Wasser mit einer Temperatur von 39°C. Das erste Mineralbad wurde am 15. August 1957 eröffnet.
Erdwärme
Zeichnung Giulio Tosca (LMZ-RP)
Im Norden des Oberrheingrabens, in der Gegend von Soultz sous Forêts im Elsass, oder in der Nähe von Landau in der Pfalz und bei Bruchsal in Baden könnte die natürliche Erdwärme zur Energiegewinnung genutzt werden. Hier nimmt die Temperatur bis zu einem Grad pro 8 Meter Tiefe zu (zum Vergleich: durchschnittliche Temperaturzunahme: 1°/33 Meter). Seit 1985 besitzt Bruchsal einen Schacht mit dem heißesten Wasser, das man bis jetzt im Oberrheingraben angebohrt hat. In einer Tiefe von 2542 m hat es eine Temperatur von 129°C. Es würde verdampfen, wenn es nicht unter so hohem Druck stünde. In Zusammenarbeit haben Franzosen und Deutsche seit 1989 bei Soultz-sous-Forêts Probebohrungen durchgeführt: in einer Tiefe von 3500m befindet sich 175°C heißes Gestein.
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